Welches grundlegende Problem adressiert Ihr?
Die Initiative „Food Quartiere“ ist als langfristig angelegtes, skalierbares Transformationsprojekt konzipiert. Um dieses ambitionierte Vorhaben wirksam und zielgerichtet umzusetzen, ist ein zweistufiges Vorgehen vorgesehen:
1. Machbarkeitsstudie (Phase 1 – Gegenstand dieses Antrags)
Im Rahmen des InnoBoosters soll eine wissenschaftlich fundierte und partizipativ entwickelte Machbarkeitsstudie entstehen. Diese bildet die Grundlage für das nachgelagerte Pilotprojekt. Die Studie analysiert Ausgangslage, Zielbild, beteiligte Akteure, potenzielle Massnahmen und notwendige Strukturen für die Umsetzung der Food Quartiere im Raum Basel.
2. Pilotprojekt (Phase 2 – Umsetzung ab 2026)
Basierend auf der Machbarkeitsstudie wird ein Pilotprojekt im Versorgungsraum Basel-Stadt-Land realisiert. Ziel ist es, Food Hubs zu etablieren, Zielvereinbarungen mit Betrieben einzuführen und Interventionen in der Ernährungsumgebung (z. B. Quartierkarte, Aktionswoche) umzusetzen. Dieses Pilotprojekt dient als übertragbare Blaupause für andere Regionen in der Schweiz.
Welches grundlegende Problem adressiert ihr? Welche systemischen Problemhypothesen sind Ausgangspunkt für Euren Mainstreaming-Ansatz?
Ernährung ist einer der stärksten Hebel zur Erreichung der Agenda 2030 – und zugleich Treiber der Biodiversitäts- und Klimakrise sowie steigender Gesundheitskosten. Doch urbane Räume, wie auch Basel, verfügen bislang über keine integrierten Strategien oder Strukturen, um gesunde und nachhaltige Ernährung im Alltag wirksam zu fördern.
Systemische Ausgangsannahmen:
- Ernährungsverhalten entsteht im Kontext – nicht im Kopf; Es wird weniger durch Wissen als durch strukturelle Bedingungen geprägt (DONE-Framework). Verhalten ändert sich nur, wenn gesunde und nachhaltige Optionen im Alltag leicht zugänglich sind.
- Ernährungsumgebungen sind gestaltbar; Lokale Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Sozialraum können gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen.
- Transformation gelingt nur gemeinsam; Einzelprojekte reichen nicht. Es braucht kollektive Verantwortung und vernetzte Ansätze im Quartier.
- Was lokal funktioniert, lässt sich regional skalieren; Ein Pilot im Versorgungsraum schafft Strukturen, Wissen und Werkzeuge für übertragbare Lösungen.
Fazit:
Das grundlegende Problem ist das Fehlen systemisch gestalteter, zugänglicher und nachhaltiger Ernährungsumgebungen in Städten. Unser Ansatz setzt genau hier an und entwickelt integrierte, gemeinsam getragene Lösungen für den Alltag.
Welche Gewohnheiten möchtet Ihr durch welchen Ansatz wie verändern oder mainstreamen?
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Food Quartiere Basel“ analysieren wir, wie nachhaltige Ernährungsgewohnheiten im urbanen Raum systematisch gefördert werden können. Die Studie bildet die Grundlage für ein späteres Pilotprojekt.
Zu untersuchende und zu verändernde Gewohnheiten:
- Auswahl und Einkauf von Lebensmitteln: Wie kann der Umstieg von konventionellen zu nachhaltigen, regionalen Produkten erleichtert werden?
- Essverhalten zu Hause, unterwegs und in Gemeinschaftseinrichtungen: Wie lassen sich gesundheits-, klima- und biodiversitätsfreundliche Ernährungsweisen fördern?
- Gemeinschaftliche Ernährungskultur: Wie können gemeinschaftliche, niedrigschwellige Angebote im Quartier gestärkt werden?
Woran möchtet ihr während des Boosters arbeiten?
Im Booster entwickeln wir eine partizipative Machbarkeitsstudie für das Pilotprojekt Food Quartiere Basel. Ziel ist es, mit relevanten Akteur:innen gesunde, nachhaltige und sozial gerechte Ernährungsumgebungen auf Quartiersebene systemisch und praxisnah zugestalten.
Dazu nutzen wir drei Hebel:
- Strukturen schaffen: Konzeption lokal verankerter Food Hubs als Koordinationszentren.
- Kooperation ermöglichen: Entwicklung modularer Zielvereinbarungen für Betriebe.
- Beteiligung und Wirkung stärken: iedrigschwellige Pilotformate wie. eine kulinarische Quartierwoche, eine digitale Angebotskarte oder partizipatives Monitoring.
Der InnoBooster ermöglicht die Entwicklung einer fundierten Machbarkeitsstudie, die als strategische Grundlage für das Pilotprojekt „Food Quartiere Basel-Stadt-Land“ dient und ein systemisches Modell für nachhaltige Ernährungsumgebungen im 10–15-Minuten-Radius vorbereitet.
Langfristig soll das Modell auf weitere Versorgungsräume in der Schweiz übertragen werden – unterstützt durch einen Leitfaden (“How to Food Quartier”), Peer-Learning und Wissenstransfer.